Taiwan – China für Anfänger

Nach einem 3.5 stündigen Flug von Tokio aus bin ich Nachmittags am 22. September in Taipei gelandet. Ja da war ich nun in Taiwan, ein mir bislang unbekanntes Reiseland. Habe während meiner Reise ein paar Leute getroffen, die mir von Taiwan erzählt haben. Da dies ja praktisch auf dem Weg von Japan zurück nach Südostasien liegt, habe ich mich für einen kleinen Abstecher dahin entschieden, jedoch im Ungewissen was mich genau erwarten wird.

Vielleicht noch einige Infos über Taiwan. Auf der 36’000 km2 grossen Insel östlich vom Festland Chinas leben ca. 23 Mio. Einwohner. Der rechtliche Status von Taiwan ist nicht ganz einfach zu erklären. China erhebt immer noch Anspruch auf den „abtrünnigen Staat“ Taiwan, die Taiwanesen sehen sich jedoch als unabhängig, der offizielle Name lautet jedoch Republik China auf Taiwan. Nun Schluss mit der Geschichtsexkursion, nun geht es ans Eingemachte.

Mit einem ziemlich lotterigen Bus dauerte die Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt ca. 1.5 Stunden, war dafür mit etwas mehr als 3 Franken ein kleines Schnäppchen. Im Stadtteil Ximen habe ich vorgängig ein Hostel für 4 Nächte gebucht, noch nicht wissend das daraus einige weitere Nächte werden. Das Hostel hatte einen sehr grossen Aufenthaltsbereich, mit Tschüttelikasten, TV, Dart, und noch einiges mehr. Die Stimmung war super und ich habe auf anhieb sehr viele andere Reisende/Urlauber kennengelernt. Gleich 1 Stunde nach der Ankunft sind wir mit einer Gruppe vom Hostel zu einem Nachtmarkt aufgebrochen. Dutzende solche Märkte gibt es in allen Städten, hauptsächlich wird Unmengen an verschiedenem Essen angeboten. Durch den Markt streifend haben wir uns die Mägen mit leckeren aber auch skurrilen Esswaren vollgeschlagen. Zu den leckeren Sachen gehörten unter anderem diverses frittiertes Fleisch und Gemüse welches man sich beliebig an einem der vielen Stände kombinieren kann, hauchdünne Teigfladen mit Ei, gefüllte gedämpfte Teigtaschen, gefüllte Buns, diverse Fleischspiesse, grillierter Tintenfisch und noch vieles mehr. Zu den kulinarisch interessanteren Sachen gehörten Leckereien wie stinkender Tofu und Schweineblutkuchen. Der Abend wurde noch mit ein paar Stunden Karaoke abgerundet, was doch wieder Mal sehr unterhaltsam war.

Nebst den vielen Nachtmärkten bietet Taipei auch viele Tempel, Hot Springs (von welchen ich jedoch aus Japan noch genug hatte), Museen und natürlich, wer kennt ihn nicht, den Taipei 101, ehemals höchstes Gebäude der Welt. Mit dem gemäss Guiness Buch der Rekorde schnellstem Aufzug der Welt, welcher eine Spitze von 60 km/h hat, ging es in 37 Sekunden das Gebäude hinauf. Die Aussicht ist meiner Meinung nach nicht allzu spektakulär, da Taipei nicht wirklich eine Skyline zu bieten hat und alles rundherum einfach winzig erscheint. Da die Region sehr Erdbebengefährdet ist, wurde in den oberen Teil des Gebäudes eine mit 5.5 Meter Durchmesser und 660 Tonnen schwere hängende Stahlkugel als Schwingungsausgleicher integriert. Die Tage in Taipei vergingen wie im Flug, was auch zu verdanken war, weil wir jeden Abend im Hostel bis spät in die Nacht mit Gesellschaftsspielen, Töggelen und natürlich auch ein paar Drinks beschäftigt waren. Als ich meine Weiterreise geplant habe, war in den Medien zu hören, das ein grosser Taifun auf Taiwan zusteuert. Da ich während dieser Zeit nicht reisen wollte, verlängerte ich erneut im Hostel um den Taifun da auszusitzen. War schon ein sehr heftiges Erlebnis als der Taifun Taipei erreicht hatte. Sturmböen und Starkregen wie ich es noch nie zuvor erlebt habe. Wir haben es uns im Hostel bequem gemacht und interessiert durch die Fenster nach draussen geschaut. Ein paar mutige haben sich in einen nahen Supermarkt aufgemacht, um ein paar Snacks und Getränke zu kaufen (nicht das letzte Mal während dieser Nacht). Die Nacht endete für uns als es am morgen bereits wieder hell wurde, wir haben somit das Beste aus diesem Sturm gemacht…..

Nun war es aber an der Zeit, nach 9 Nächten in Taipei zog ich weiter Richtung Süden. Mit Schnellzug und Bus bin ich zum Sonne-Mond-See gefahren, ein gemäss meinen Internetrecherchen beliebtes Ausflugsziel. Tja, ein Volltreffer war das nicht gerade. Das Hostel welches ich gebucht hatte war voller Chinesen und Taiwanesen und die Gegend auch sehr heruntergekommen. Jeder Alpsee in Europa ist schöner anzusehen als dieser hier. Bin mit einer Seilbahn den Hügel hochgefahren und ein wenig am See entlang spaziert, hatte dann auch schon genug. Es gibt noch Tempel rund um den See, aber diese waren auch sehr von Touristen überloffen und Tempel habe ich mittlerweile mehr als genug gesehen. Netterweise hat mir der Hostelmanager das Geld für eine von meinen 2 gebuchten Nächten retourniert, so bin ich nach einer Nacht bereits wieder abgereist. Um mich ein wenig von den Reisestrapazen zu erholen, entschied ich für ein paar Tage weg vom typischen Touristenstrom zu reisen. Die Wahl ist auf Penghu County gefallen, eine Inselgruppe im Westen Taiwans. Man kann entweder vom Festland aus mit dem Flugzeug oder mit einem Boot auf die Inseln übersetzen. Da ich mit dem Boot auf die Inseln wollte, habe ich mich in der nächstgrössten Stadt neben dem Hafen für eine Nacht einquartiert. Mit einem lokalen Bus ging es am nächsten Tag Richtung Hafen. Da ich der einzige Tourist in diesem Bus war und niemand englisch sprach hatte ich einige Verständigungsprobleme. An der Endhaltestelle bin ich ausgestiegen, von einem Hafen weit und breit nichts zu sehen. Das Informationscenter nebenan war gerade im Umbau, so stand ich da ein bisschen hilflos. Zu meinem Riesenglück kamen 3 junge Taiwanesen vorbei welche ein wenig englisch konnten. Es stellte sich heraus, dass der Hafen 2 km entfernt ist. Netterweise haben mich diese mit ihrem Auto dahin gefahren und sogar noch geholfen um das Ticket für die Fähre zu ergattern. Wollte denen ein kleines Trinkgeld geben, dies haben sie jedoch vehement abgelehnt.

4 Tage habe ich auf der Insel verbracht und bin ausschliesslich mit einem gemieteten Roller herumgefahren. Es gab wunderbare Strecken entlang der Küste und verschiedene Strände und Klippen anzuschauen. Eines Abends gab es noch ein richtig schönes Feuerwerk zu bestaunen, wobei verglichen mit unseren Feuerwerken die „Chinaböller“ noch richtig laut in die Luft gingen. Leider war ich wieder einmal der einzige nicht Asiate im Hostel, die Kommunikation mit den anderen war nicht so einfach. Die Insel verliess ich mit dem Flugzeug. Nach einer halben Stunde Flug und noch 2.5 Stunden Busfahrt war ich in Kenting, einem Nationalpark im Süden Taiwans, angelangt. Das Wetter spielte leider nicht sehr mit, weshalb hier nichtstun angesagt war. Nach 4 Nächten war die nächste Station Hualien. Hier blieb ich 3 Nächte. Eine kleine Tagestour führte uns in eine Schlucht wo wir ein wenig herumgewatschelt sind. Ansonsten wurde wieder mal richtig beim Essen zugeschlagen, echt richtig lecker diese Küche. Ja, nach 2 Tagen bin ich direkt zum Taipei Flughafen gereist und Abends via Kuala Lumpur nach Thailand zurückgeflogen wo ich mich im Moment immer noch befinde.

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